Visuelle Wahrnehmungsstörung Diagnostik

Visuelle Wahrnehmungsstörung - Ein Überblick über die Diagnostik

Die visuelle Wahrnehmung ist ein komplexer Prozess, der das Sehen weit über die bloße Fähigkeit, sichtbares Licht wahrzunehmen, hinausführt. Es ist ein Zusammenspiel von Augen, neuronalen Bahnen und Gehirnarealen, das uns ermöglicht, zu interpretieren, zu erkennen und zu verstehen, was wir sehen. Eine Störung dieses Prozesses, die zu einer visuellen Wahrnehmungsstörung führt kann weitreichende Auswirkungen auf die täglichen Aktivitäten und die Lebensqualität einer Person haben. Die Diagnostik von visuellen Wahrnehmungsstörungen ist daher ein kritischer Schritt zur Einleitung entsprechender Therapiemaßnahmen. Das entsprechende Visualtraining, nach einer vorherigen Diagnostik, bekommen Sie in unserem Institut für Visual- und Kognitionstraining DynamicEye.

Was sind visuelle Wahrnehmungsstörungen?

Visuelle Wahrnehmungsstörungen treten auf, wenn die Verarbeitung visueller Informationen durch das Gehirn beeinträchtigt ist. Dies kann trotz normaler Sehstärke geschehen. Betroffene Personen einer visuellen Wahrnehmungsstörung haben Schwierigkeiten, visuelle Informationen zu interpretieren, was sich auf Fähigkeiten wie das Erkennen von Gesichtern, die Unterscheidung von Formen, die räumliche Orientierung und Bewegungswahrnehmung, das Leseverständnis und die Hand-Augen-Koordination auswirken kann. Zu den spezifischen Typen zählen unter anderem visueller Neglect, Räumliche Wahrnehmungsstörung oder Dyslexie bzw. Lese-Rechtschreibschwierigkeiten. Diese Fähigkeiten werden durch unsere Experten für Visual- und Kognitionstraining umfassend trainiert und auf diese Weise den Betroffenen geholfen, diese so gut es geht wieder zurückzuerlangen oder langfristig zu behandeln und zu verbessern.

Wie werden visuelle Wahrnehmungsstörungen diagnostiziert?

Die Diagnostik einer visuellen Wahrnehmungsstörung ist aufgrund der Komplexität des visuellen Systems ein multifaktorieller Prozess, der verschiedene Untersuchungsebenen umfasst. Die Diagnose einer visuellen Wahrnehmungsstörung beginnt in der Regel mit einer umfassenden Anamnese, inklusive der Erhebung von Beschwerden und Symptomen, sowie einer eventuellen familiären Vorbelastung.

 

Bei Verdacht auf eine visuelle Wahrnehmungsstörung erfolgt als Erstes häufig eine augenärztliche Untersuchung, um sicherzustellen, dass die grundlegenden Sehfähigkeiten intakt sind. Hierbei werden Aspekte wie Sehschärfe, Augenbeweglichkeiten, Augenmuskelkoordination und das Vorhandensein eines eventuellen Strabismus (Schielen) überprüft. Zudem werden mittels Fundoskopie der Augenhintergrund und die Gesundheit der Netzhaut betrachtet, um krankhafte Veränderungen auszuschließen.

Die neuropsychologische Untersuchung spielt eine zentrale Rolle für die Diagnostik einer visuellen Wahrnehmungsstörung. Sie beinhaltet die Beurteilung kognitiver Funktionen mittels standardisierter Testverfahren. Solche Tests können visuelle Aufmerksamkeit, visuelles Gedächtnis, Objekt- und Gesichtserkennung, sowie die Fähigkeit zur räumlichen und zeitlichen Wahrnehmung betreffen. Beispielsweise könnte der Benton Test eingesetzt werden, der die visuomotorische Ganzheit erfassen soll.

Zur weiteren Diagnose einer visuellen Wahrnehmungsstörung können hirnbildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) eingesetzt werden. Damit lassen sich strukturelle Abnormalitäten des Gehirns (z.B. Läsionen nach einem Schlaganfall) feststellen, die zur visuellen Wahrnehmungsstörung beitragen könnten.

 

Zu den fortgeschrittenen Verfahren gehören funktionelle MRT (fMRT), mit der die Aktivität von Hirnarealen während visueller Aufgaben beobachtet werden kann, und die Positronen-Emissions-Tomografie (PET), die metabolische und neurochemische Prozesse abbildet.

Besonders bei Kindern kann die Beobachtung von Verhaltenseigentümlichkeiten Aufschluss über mögliche visuelle Wahrnehmungsstörungen geben. Dazu gehören Schwierigkeiten beim Puzzlespiel, Probleme beim Erlernen des Lesens und Schreibens, ungewöhnliche Augenbewegungen oder eine veränderte Körperhaltung beim Betrachten von Objekten. Weiter kann oft beobachtet werden, dass das Kind keinen Blickkontakt halten kann, oft rempelt oder stolpert, ein schlechtes Zeit- und Orientierungsgefühl hat und keine altersangemessene Feinmotorik vorhanden ist.

Für Kinder stehen spezielle diagnostische Instrumente zur Verfügung, die auf spielerische Weise entwicklungsbedingte visuelle Wahrnehmungsfähigkeiten testen. Beispielhaft sind hier der Frostig Developmental Test of Visual Perception und der Test of Visual-Perceptual Skills (non-motor) genannt. Auf Kinder spezialisierte Tests zur Erfassung der Leseverhalten und Lesegeschwindigkeit, Merkfähigkeit und Aufmerksamkeitsspanne, Stiftführung/haltung etc., führen wir bei uns im Institut für Visual- und Kognitionstraining DynamicEye durch und können somit das weitere Training für Ihr Kind bei uns planen. Ein großer Teil der speziellen Diagnostik umfasst die Fixierungsfähigkeit, die Augenbeweglichkeit, Sakkaden, Blicksprünge, Scanfähigkeit, Konvergenz- und Divergenzverhalten, Fusionsbreite, Stereosehen, Akkommodationsgeschwindigkeit, Akkommdationsnahpunkt.

Aufgrund der Komplexität der Diagnostikeiner visuellen Wahrnehmungsstörung ist vielfach eine interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich. Augenärzte, Neuropsychologen, Augenoptiker, Reflexintegrationstherapeuten, Pädagogen, Ergotherapeuten und gegebenenfalls Logopäden tragen jeweils mit ihrer Expertise zur ganzheitlichen Beurteilung und eventuell nötigen Therapiefindung bei. Wichtig ist, dass die Diagnostik so schnell wie möglich erfolgt, um weitere Komplikationen und Belastungen für Ihr Kind durch die visuelle Wahrnehmungsstörung zu vermeiden.

Fazit

Die präzise Diagnostik visueller Wahrnehmungsstörungen ist essenziell für die rechtzeitige Initiierung von therapeutischen Maßnahmen. Durch eine umfangreiche Anamnese, verhaltensoptometrische,  augenärztliche und ggf. neuropsychologische Untersuchungen, wenn notwendig ergänzt um hirnbildgebende Verfahren und gegebenenfalls Beobachtungen im Verhalten oder in der Entwicklung, gelingt es zunehmend besser, einzelne Störungsbilder zu differenzieren. Individuell angepasste für Kinder und Erwachsene Trainingsprogramme können anschließend helfen, unseren Kunden den Umgang mit ihren visuellen Wahrnehmungsstörung und den damit einhergehenden Defiziten zu erleichtern und ihre Lebensqualität zu verbessern. Wenden Sie sich an unser Institut für Visual- und Kognitionstraining DynamicEye und planen Sie Ihre zukünftigen therapeutischen Maßnahmen gemeinsam mit uns!